Petition - H&M Geschäftsführung Hamburg: Rücknahme der beabsichtigten fristlosen Kündigungen

Oft gibt es Petitionen und Kampagnen für bessere Arbeitsbedingungen in der Textilindustrie, ein Teil der Produktionskette wird meist vergessen: Der Verkauf in Deutschland, also die Bedingungen unter denen die VerkäuferInnen hierzulande arbeiten müssen.
Es geht bei der nachfolgenden Petition um H&M und darum, wie der Konzern eigene Mitarbeiter davon abhalten will, sich für bessere Arbeitsbedingungen in den Filialen einzusetzen:

Ein Vorsitzender des Betriebsrats aus Trier (Cosimo Damiano Quinto) steht vor Gericht, um die 4. fristlose Kündigung (seit Dezember 2012) gegen ihn abzuwenden. Hintergrund ist sein aktives Engagement in Schlichtungsstellen (zwischen H&M und Betriebsrat) für andere Betriebsräte. Er wurde von bisher 3 anderen Betriebsräten in Einigungsstellen als Sachverständiger berufen und forderte dort, in seiner ehrenamtlichen Funktion beispielsweise zwei freie Samstage im Monat für die H&M-Mitarbeiter und weitere Verbesserungen der Arbeitszeit, die sogar vom noch Tarifvertrag bestätigt werden.

Ihm wird vorgeworfen, sich illoyal gegenüber H&M zu verhalten und Meinungen zu vertreten, die den wirtschaftlichen Interessen des Unternehmens entgegenstünden. Dafür soll er nun gekündigt werden.
Es ist ganz natürlich, das ein Betriebsrat die Interessen der Mitarbeiter vertritt, die auch oft nicht mit den wirtschaftlichen Interessen des Unternehmens übereinstimmen. Denn nach dem Interesse des Unternehmens würden auf Kosten der Gehälter und festen Arbeitszeiten der Mitarbeiter noch größere Gewinne gemacht. Außerdem ist Damiano als ehrenamtlicher Sachverständiger in Einigungsstellen nicht an die Meinung des Unternehmens gebunden. Ansonsten würden Schlichtungsstellen ihren Sinn verlieren. Ihm wird weiter vorgeworfen sich an den Gewinnen des Unternehmens zu bereichern. Ihm wurde allerdings kein Lohn für die unabhängige Tätigkeit in Einigungsstellen gezahlt. Seine Honorarforderungen entsprechen außerdem klaren gesetzlichen Rahmenbedingungen. Die Prozesskostenordnung legt das Honorar für Einigungsstellenbeisitzern fest. Somit stellt auch dieser Vorwurf eine Verleumdung dar, denn Damiano hat sich im Rahmen seiner Rechte bewegt.

Es ist wichtig gegen die Kündigung vorzugehen, weil die Betriebsräte die Meinungsfreiheit und Demokratie in den Betrieben aufrechterhalten. Der Versuch der Kündigung von Damiano, ist der Versuch einen Präzedenz-Fall zu schaffen, um unliebsame und unbequeme Betriebsräte aus dem Unternehmen zu entfernen. Systematische Behinderungen und Diffamierungen von Betriebsräten sind bei H&M seit Jahren die Regel.Der Fall Damiano ist der bisherige Höhepunkt.
Dieses Thema geht uns alle etwas an. Als Mitarbeiter bei H&M, als Betriebsrat, als Mitarbeiter im Einzelhandel und als Bürger dieses Landes. Es geht darum, das Recht auf freie Meinungsäußerung in Betrieben und betrieblichen Einigungsstellen zu schützen. Es geht weiter darum, einem Multinationalen Konzern die Stirn zu bieten, wenn er sich auf Kosten seiner Mitarbeiter und Produzenten bereichern will und Versuche von Betriebsräten, die Arbeitsbedingungen für die Kollegen zu verbessern, mit Kündigung und Verleumdung beantwortet. Damiano ist nur ein Symbol dafür, was dieses Unternehmen mit Allen vor hat, die unbequeme Ansichten vertreten und Aussprechen und sich im Rahmen der Gesetze für die Interessen der Mitarbeiter einsetzen.
Die Petition kann hier unterschrieben werden!

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